Was hat Silvio Berlusconi mit dem Comer See zu tun? Dieser Zusammenhang ist auf den ersten Blick nicht direkt klar. Bei genauerer Information in der aktuellen Tagespresse wird die Verbindung allerdings etwas evidenter. Den meisten ist Silvio Berlusconi als italienischer Regierungschef bekannt. Die wenigsten kennen ihn in seiner Funktion als Chef vom Fußballverein AC Mailand. Und hier ist er nun durch das harte Durchgreifen im Bezug auf Mietzuschüsse der Spieler ins Rampenlicht geraten. Berlusconi hat den Spielern des AC Mailand nämlich nun die Zuschüsse zur Miete gestrichen und damit auch bei diesen einige Reaktionen hervorgerufen. Der Comer See, der sich bekannter Weise ja ganz in der Nähe der Metropole Mailand befindet, war nämlich sonst immer beliebtes Wochenendziel für die hochbetuchten Fußballer, die sich hier Luxusvillen und Wohnungen, teilweise in direkter Seelage, gemietet hatten. In der Woche, während der Trainingsphase wohnt man in Luxusappartements in Mailand, an freien Tagen zieht man sich dann an den Comer See in Italien in ebenso luxuriöse Residenzen zurück. Diesem Treiben wollte Berlusconi nun auch aufgrund der finanziellen Lage des Fußballvereins ein Ende bereiten.
Die „Gazzetta dello Sport“ hat jetzt berichtet, dass David Beckham und die großen anderen Fußballstars wie Ronaldinho, die allesamt Villen am Comer See gemietet haben, wohl zukünftig darauf verzichten werden oder aber diese aus eigener Tasche finanzieren müssen. Obwohl sich der Verein AC Mailand, der ja nicht nur in Italien zu den Top-Clubs zählt, sondern auch weltweit renommiert ist, in den letzten Jahren schon erheblich aus seiner Schuldenfalle hervorgekämpft hat, will man nun mit diesem Schritt konkreter auf die Konsolidierung des eigenen Haushalts zugehen. Dass die Mietzuschüsse für extravagante Luxusvillen am Comersee da natürlich direkt im Fokus der Verantwortlichen liege, dürfte nicht weiter verwunderlich sein.
Am Comer See ist man über die Reaktion des AC Mailand geteilter Meinung. Anhänger des Clubs finden es natürlich positiv um die Lage des Vereins zu stabilisieren. Diejenigen, die den Tourismus und die Wirtschaft der Region Como Lake im Auge haben, sind eher negativer Ansicht. Wenn die Kürzung der Mietzuschüsse nämlich dazuführt, dass sich die Stars vom Comer See zurückziehen, ist damit den Einheimischen im Bezug auf den Tourismus wohl eher geschadet, als geholfen.
D. Streit
Datum: 28.04.2010
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