In der Nähe vom Comer See, nämlich in Bellinzona, sorgt eine Krippe mit rund zwei Meter hohen Minaretten für Diskussionsstoff. Der Direktor des Instituts für Menschenrechte, Heiner Bielefeldt, erklärte dazu, dass ein Minaretten-Verbot rechtswidrig sei. Für liberal getarnten Rassismus hält Bielefeldt den harten Kern der Islamophopie, so dass auch am Comersee darüber heiße Debatten ausgebrochen sind.
Schließlich haben unweit vom Comer See, in Bellinzona, in der Kirche Sacro Cuore, Krippenbauer zwei Meter hohe islamische Minaretten-Türme erbaut. Diese Aktion wird dabei vom Pfarrer der Kirchengemeinde, Callisto Caldelari, unterstützt. Ein Zeichen setzen möchte der Franziskanermönch mit der Gestaltung der Weihnachtskrippe in seiner Kirche. Fördern will er mit der Krippe dabei die Diskussion um religiöse Toleranz. Durch ein Buch, dass Koran- und Bibelverse zum Thema Wasser enthält, wird die Installation, die am und rund um den Comersee herum bei Einheimischen und Touristen große Diskussionen auslöst, ergänzt.
Diese Debatten begannen bereits im Hinblick auf das Minaretten-Verbot der Schweiz. Die Diskussionen darüber drangen auch bis zum Comer See vor. Islamexperte Bielefeldt ist der Meinung, dass es keinen vernünftigen Grund gebe, den Bau von Minaretten zu verbieten. Man könne dies wohl nur als gezieltes Symbol der Marginalisierung und Zurückweisung sehen. Bielefeldt ist sich sogar sicher, dass der harte Kern der Islamophobie rassistisch sei. „Da man hier sogar in linksliberalen und bürgerlichen Kreise Anschluss findet, wird die Abneigung gegen anders Aussehende oder Ausländer gern als Religionskritik ausgegeben. Viele Urlauber, die den Comer See auch im Winter besuchen, haben sich diese Krippe in Bellinzona bereits angeschaut, dabei gab es ambivalente Meinungen.
Datum: 05.01.2010
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